Im März 2024 war eine Gruppe von 25 Studierenden aus ganz Europa in Oßmannstedt, um sich im Rahmen einer Spring School in fünf Tagen intensiv mit dem Gebäude auseinanderzusetzen. Der Entwurfsworkshop wurde in Zusammenarbeit mit Lehrenden der Bauhaus-Universtität Weimar sowie der University of Architecture, Civil Enginieering and Geodesy Sofia (Bulgarien) organisiert. Teilnehmende kamen von Hochschulen aus Spanien, Tschechien, Slowenien, Italien, Zypern, Irland und Österreich.
Begonnen haben wir den Kurs mit einer Online-Workshopreihe mit 5 Sitzungen. Dabei haben wir Gastvorträge von Lars Scharnholz (Institut für Neue Industriekultur Cottbus), von Tillmann Jarmer (TU München/einfachbauen), von Felix Hilgert (LEHMAG Zürich) sowie von Sean Nolan (concular Berlin) gehört. Unsere Workshopwoche in Oßmannstedt haben wir mit einer Wanderung von Weimar nach Oßmannstedt begonnen, um uns mit dem Erbe und der Landschaft auseinanderzusetzen: Von der Inszenierung des Ilmparks und seines klassischen Erbes über die Ilm als Wasserressource mit zugehöriger Infrastruktur bis hin zu verfallenden Bauten der industriellen Landwirtschaft haben wir dabei ein differenziertes Landschaftsbild kennengelernt und dokumentiert. Auf dieser Grundlage und einer eingehenden Bestandsaufnahme auf dem Gelände des Getreidespeichers haben die Studierenden Stegreif-Entwürfe angefertigt und im Rahmen der „open studios“ am letzten Tag der Spring School vorgestellt. Die Spanne der Entwurfslösungen reichte dabei von landschaftlichen Interventionen durch land art und Kleinarchitekturen bis hin zu experimenteller Verwendung von regenerativen Baumaterialien, wie zum Beispiel Schafswolle. Andere haben sich Gedanken zur Nutzung der Silozellen oder zur städtebaulichen Gliederung des Hofes gemacht.
Wir sind nicht nur menschlich, sondern auch inhaltlich beeindruckt von den Ergebnissen und dem Niveau der Auseinandersetzung. Das Kennenlernen von industriellem Erbe als shared experience im europäischen Kontext hat uns für die Vielfalt, aber auch das gemeinsame Erbe sensibilisiert und wir konnten unglaublich viel von den jeweiligen Perspektiven der internationalen Studierenden lernen.
Wir bedanken uns an allererster Stelle bei den Studierenden, dass sie unseren Kurs besucht haben und unseren Blick auf das Thema der Grauen Energie bereichern konnten. Dazu bedanken wir uns beim Team der Bauhaus Spring School für die großartige Organisation. Dazu sei ein herzlicher Dank ausgesprochen an das International Office der Bauhaus-Universität sowie an die Kolleg:innen in Sofia, die möglich gemacht haben, dass Stela Skrizhovska von der UACEG in Sofia nach Weimar kommen konnte. Nicht zuletzt gilt der Dank allen Gastvotragenende: Lars Scharnholz, Tilmann Jarmer, Sean Nolan, Felix Hilgert, Gregory Bianchi.





